Presse

Jerusalem-Gebetsfrühstück

21/5/2019
Dave Brander

Das Jerusalem-Gebetsfrühstück wurde vor zwei Jahren in Israel lanciert und findet nun bereits in Ländern auf der ganzen Welt statt. So auch am 15. Mai in Basel: Rund 100 Personen aus Politik, Wirtschaft und christlichen Gemeinden und Werken trafen sich zu einem eindrücklichen Morgen im Hotel les Trois Rois in Basel.

«Für uns als Team war sehr schnell klar, dass es ‹Les Trois Rois› in Basel sein musste.», erklärt Annette Walder, Präsidentin des Vereins Jerusalem Gebet Schweiz. «Theodor Herzl hatte hier logiert, als er nach eigenen Worten im Casino in Basel den Judenstaat gründete.» Sie nimmt dabei Bezug auf den ersten Zionistenkongress, der vor 122 Jahren in Basel stattgefunden hatte. «Basel wird gelegentlich als ‹das Rütli von Israel› bezeichnet – somit musste das erste Jerusalem-Gebetsfrühstück in der Schweiz einfach an diesem Ort sein.»

Europas jüdische Wurzeln


Nach einem reichhaltigen Morgenessen im historischen Ballsaal richtete der israelische Botschafter in der Schweiz, S. E. Jacob Keidar, ein Grusswort an die Teilnehmer, in dem er sich für die Verbundenheit und Freundschaft zu Israel bedankte. Er wies auf die am selben Tag stattfindende Versetzung der amerikanischen Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem hin und forderte die Schweiz auf, es den USA gleich zu tun.

Lukas Kundert, der Kirchenratspräsident der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, führte in seiner Rede aus, was die Mitte Europas ausmache: das Judentum und dessen Hauptstadt Jerusalem. Europa hatte sich in seinem Drang nach Freiheit und Emanzipation von den jüdischen Wurzeln abgeschnitten und die Juden verfolgt. Kundert plädierte für eine neue Wertschätzung der jüdischen Kultur in Europa.

Gäste aus vielen Ländern


Auch Gäste aus Israel waren anwesend: Aaron Lipkin, der sich seit Jahrzehnten für den jüdisch-christlichen Dialog einsetzt, sowie Heli Veksler, die Frau des Mitbegründers des Jerusalem Prayer Breakfast Albert Veksler, der am selben Tag an einem Jerusalem-Gebetsfrühstück in Uganda weilte.

Zwei Lobpreiszeiten umrahmten die Grussworte und leiteten zur anschliessenden Gebetszeit über. Diese begann mit der Verlesung und Proklamation von Bibelversen, die Gottes Verheissungen über Israel bekräftigten. Anschliessend beteten die Teilnehmer an den Tischen für die Regierungen in Israel und der Schweiz.

Einen Höhepunkt des Gebetsfrühstücks bildeten die beiden Nationalhymnen von Israel und der Schweiz. Die israelische Hymne wurde vom Kantor der israelitischen Gemeinde Basel gesungen, der anschliessend auch den aaronitischen Segen sprach.

Annette Walder zeigte sich nach dem Anlass zufrieden: «Wir haben sehr viele ermutigende und erfreuliche Rückmeldungen erhalten. Die Dankbarkeit und zum Teil spürbare Ergriffenheit der Gäste war für mich wirklich eindrücklich und eine weitere Bestätigung, dass wir das Richtige getan hatten.» Sie möchte sich noch nicht festlegen, wie es nach dem ersten Jerusalem-Gebetsfrühstück weitergehen wird: «Es sind Ideen da, dass dieses Gebetsfrühstück weitergeführt werden könnte – vielleicht auch in modifizierter Form. Doch darüber zu sprechen ist es heute noch zu früh.»